Bündnis 8. März Dortmund
Ankündigungen

Pressemitteilung

Das feministische Bündnis 8. März aus Dortmund ruft anlässlich des feministischen Kampftages, unter dem Motto „Kämpfe verbinden!“ , zur Demonstration auf.  Diese findet am Mittwoch, den 08.03.2022, um 18 Uhr auf dem Friedensplatz, 44135 Dortmund, statt. Angekündigt ist ein gemeinsamer, lautstarker Protest gegen patriarchale Strukturen.


Das neu gegründete Bündnis 8. März setzt sich aus Gruppen und Einzelpersonen zusammen, welche unterschiedliche Schwerpunksetzungen und Arbeitsweisen verfolgen, die jedoch in Beziehung zueinander stehen. Ziel ist es eine breite, vernetzte Themenaufstellung zu bieten und auf die Straße zu tragen. Dabei positioniert sich das feministische Bündnis kritisch gegenüber Kapitalismus und Herrschaft. Durch den Slogan „Kämpfe verbinden“ soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass wir gegen patriarchale Diskriminierungsstrukturen auf verschiedenen Ebenen kämpfen, die oftmals miteinander verwoben sind. 


Dabei ist es dem Bündnis wichtig, dass FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binäre-, Trans und A-Gender-Personen) an diesem Tag, mit ihren Erfahrungen und Forderungen, im Vordergrund stehen, weshalb sie an der Spitze der Demonstration laufen werden. Skandalisiert werden die Ausbeutung und miserablen Situationen von FLINTA* im Sorgearbeitssektor. Damit ist entlohnte Arbeit in Pflegeeinrichtungen, aber auch kostenlose Arbeit, wie die Ver- und Umsorgung von Angehörigen oder nahe stehenden Personen, gemeint. Es ist notwendig, diese Tätigkeiten als Arbeit anzuerkennen, da Personen die diese in großem Umfang ausführen, nur in geringem oder gar keinem Maß ihre Arbeitskraft zum Markt tragen können und oftmals in finanzielle Abhängigkeiten gedrängt werden. Gleichzeitig spitzen sich die Zustände für Mitarbeitende in Gesundheits-, Pflege- und Betreuungseinrichtungen zu. Auf der einen Seite können sich prekäre Personen die Angebote nicht leisten, müssen auf Lohn verzichten und selbst pflegen und versorgen, oder Sorgearbeit wird an schlecht bezahlte Arbeiter*innen ausgelagert, wo sich auf der anderen Seite  zunehmend Überlastungen, Versorgungsengpässe und eine Kündigungswelle beobachten lassen. 


„Wir möchten uns in diesem Jahr insbesondere mit den internationalen feministischen Kämpfen verbunden zeigen und auf die feministische Revolution im Iran aufmerksam machen“, so Lila Grune, Sprecher*in des Bündnisses. Die Berichte aus dem Iran über Vergiftungen von Mädchen, die zur Schule gehen, machen wütend und zeigen wie wichtig eine aktive Solidarität mit der feministischen Protestbewegung im Iran ist.Darüber hinaus ist es dem Bündnis 8. März wichtig, auf die Diskriminierung von trans* Personen aufmerksam zu machen und dagegen anzugehen. Diese schlägt sich in sämtlichen Situationen des Alltags nieder. Trans* Menschen werden nach wie vor bedroht, physisch und verbal angegriffen und müssen sich weiterhin bürokratischen Hürden stellen, welche kraftraubend und einschüchternd sind. Das Bündnis kritisiert zudem die konstante Diskriminierungen von Personen, die nicht heterosexuell sind. Nach wie vor werden „Schwuchtel“ oder „Lesbe“ an Schulen als Schimpfwörter inflationär benutzt. 
Auch wenn viele der Meinung sind, Benachteiligung aus Gründen von Geschlecht sei etwas, was der Vergangenheit angehört, muss das Bündnis leider feststellen, dass dem nicht so ist. 


Gemeinsam wurde sich auf die folgenden 10 Forderungen verständigt.

– Solidarität mit den feministischen Revolutionen im Iran, in Afghanistan und weltweit. Weg mit den Handelsbeziehung mit den Verbrechern.

– Wir fordern eine Aufwertung von Sorgearbeit. Hausarbeit und Pflege sollen angemessen entlohnt werden. 

– Trans Personen müssen einen einfachen Zugang zu Beratung und medizinischer Versorgung erhalten. Für eine Abschaffung des Transsexuellengesetz! Geschlechtsangleichungen sind ein Menschenrecht.- Weg mit Paragraph 218!  Schwangerschaftsabbruche müssen sicher möglich sein.

– Geschlechtsneutrale und barrierefreie Toiletten in öffentlichen Räumen müssen her.

– Asyl und Bleibereecht für politisch verfolgte Frauen und LGBTs in Dortmund.

– Ausbau von Frauenhäusern und Schaffung von Unterkünften mit geschlechtssensiblen Umgang.

– Stopp den Vorurteilen gegenüber feministischen kurdischen Aktivist*innen. Nicht bei der Polizei, nicht in den Medien, nicht vor Gericht. 

– Morde an Frauen als Feminzide benennen, nicht als Familientragödie oder Ehrenmord.

– Sexualisierte Gewalt stoppen! Cis Männer übernehmt Verantwortung.

Im Anschluss an die Demonstration läd das Bündnis zum Ausklang in den Langen August ein. Dort gibt es warmes Essen vom UmsichT-Kollektiv und Musik von FLINTA4Rave, einem neuen DJ Kollektiv, was sich mit sexistischen Strukturen in der Musikszene auseinandersetzt.